Ereignisbaumanalyse
beginnt dort wo Fehlerbaumanalyse endet, beim Top Event. Während der
Top Event in der Fehlerbaumanalyse ein schlimmes Gesamtereignis
innerhalb des Zuständigkeitsbereiches einer Sicherheitsfunktion
beschreibt, setzt Ereignisbaumanalyse am Top Event an und untersucht
seine möglichen Auswirkungen ausserhalb des Zuständigkeitsbereiches
einer Sicherheitsfunktion. Von der Struktur her betrachtet stellt ein
Ereignisbaum einen umgekehrten Fehlerbaum dar:
Ereignisbäume verästeln sich zeitlich in Richtung der Zukunft, während
sich Fehlerbäume zeitlich in Richtung der Vergangenheit verästeln.
Das Beispiel Zweistrahliges Flugzeug mag hier wieder die entscheidenden
Einblicke verschaffen (siehe auch
Fehlerbaumanalyse
und
Zuverlässigkeits-Blockdiagramm):
Dieses Beispiel hat zwar nicht dasTopereignis des Fehlerbaumbeispiels
als Ausgangspunkt (Crash landing), sondern der Einfachheit halber "nur"
einen einzelnen Triebwerksausfall. Die Beispiele sind grundsätzlich
rein didaktisch zu verstehen: Fehlerbäume mit einer verunglückten
Notlandung als Topereignis kommen in der Praxis nicht vor. Realistisch
sind Fehlerbäume mit einem einzelnen Triebwerksausfall als Topereignis,
und genau da setzt das Beispiel Ereignisbaumanalyse an.
Das Ergebnis der Ereignisbaumanalyse ist die Verteilung der
Wahrscheinlichkeiten auf unterschiedliche Ausgänge der
Unglückszenarien.